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Zusatzstoffe in E-Zigaretten Liquids – (un)bedenklich?

E-Zigaretten mögen auf die gesundheitlich bedenklichsten Inhaltsstoffe der Zigarette wie Nikotin und Teer verzichten, doch auch in Liquids stecken so manche Zusatzstoffe aus dem Chemielabor, auf die sich ein genauerer Blick lohnt …

Inhaltsverzeichnis

Das Drama um Vitamin-E-Acetat

Für die Gegner der E-Zigarette war es die wohl willkommenste Meldung überhaupt: 2019 häuften sich in den USA Fälle einer neuen mysteriösen Lungenkrankheit, die sogar zum Tod führen konnte. Eine Gemeinsamkeit der Opfer: Die meisten waren jüngere Männer, die regelmäßig dampften. Doch der Versuch, die E-Zigarette umfassend zu diskreditieren, scheiterte.

Schon bald stellte sich heraus, dass die Erkrankten illegale Liquids mit hohem THC-Gehalt konsumiert hatten. Tetrahydrocannabinol (THC) ist die psychoaktive Substanz der Cannabispflanze. Um diese Substanz zu strecken und den Profit zu erhöhen, wurden den Liquids giftige Öle und Vitamin-E-Acetat, auch Alpha-Tocopherylacetat genannt, beigemischt. In hoher Konzentration eingeatmet, kann diese Substanz Untersuchungen zufolge die Lunge schädigen.

Allerdings handelte es sich selbst in den USA um illegal zusammengepanschte Liquids, die auf dem Schwarzmarkt vertrieben wurden, und nicht um legal erhältliche Produkte. In der EU sind Liquids ohnehin den strengen Regeln der Tobacco Products Directive 2 unterworfen. Solange sie also aus legalen Quellen wie Online-Shops und Vape-Shops im Einzelhandel bezogen werden, haben User nichts zu befürchten.

Bedenklicher Süßstoff Sucralose: Darauf können Dampfer achten

Ein anderer in E-Zigaretten enthaltener Zusatzstoff, der für Aufregung sorgte, war das Süßmittel Sucralose. Dabei handelt es sich um einen legal in der EU zugelassenen Süßstoff, der rund 600-mal süßer schmeckt als Zucker und in zahlreichen Lebensmitteln wie Softdrinks und sogar Zahnpasta steckt. Auch in süßlich schmeckenden Liquids kommt Sucralose zum Einsatz.

Einer toxikologischen Studie zufolge kann es vorkommen, dass bei starker Erhitzung von Sucralose ein Zersetzungsvorgang beginnt, durch den schädliche Verbindungen entstehen. Dies kann also auch der Fall sein, wenn Liquids zum Verdampfen erhitzt werden. Handfeste Beweise gibt es jedoch keine. Wie der E-Zigaretten-Händler InnoCigs auf seinem Unternehmensblog zum Thema beschreibt, achten Verbraucher bei Liquids am besten auf den Hinweis „sucralosefrei“.

Die Popcorn-Lunge: Von E-Zigaretten geht keine Gefahr aus

Ebenfalls aus den USA stammten Meldungen über die gefürchtete Popcorn-Lunge: Eine Lungenkrankheit, von der Mitarbeiter in amerikanischen Fabriken betroffen waren, in denen Mikrowellen-Popcorn hergestellt wurde. Als Auslöser der Krankheit wurden die Aromastoffe Diacetyl und Triacetin ermittelt. Beide kommen jedoch auch in regulären Tabakprodukten vor und werden bei Liquids in der EU gar nicht eingesetzt.

Anders gesagt: Die Lobbyarbeit der Tabakindustrie hat wenig geholfen. Im Vergleich zur Tabakzigarette schneiden E-Zigaretten immer noch wesentlich besser ab und der einzige möglicherweise schädliche Inhaltsstoff Sucralose, der in der EU erhältlich ist, kann durch die sorgfältige Auswahl beim Kauf leicht vermieden werden.

Foto: ©istock.com/MakcouD

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